Leim, Spritze, Pinsel, Spatel, Watte, Schwamm, entmineralisiertes Wasser, Zahnarztsonden, Staubsauger, Heizspachtel und Farben – das alles sind Utensilien, die für die Restaurierung von zwei Schnitzfiguren aus dem Bestand der Stadtmuseums Jena gebraucht wurden. Die von einem Ornament auf Akanthusblättern umgebenen Engelsköpfe aus dem Jahr 1712stammen aus der ehemaligen Kanzel der Löbstedter Kirche. Grund für die Restaurierung im Oktober vergangenen Jahres waren Risse und Löcher im Holz sowie Oberflächenverschmutzungen.
Restauratorin Gina Grond übernahm diese Aufgabe. Sie beschreibt:
„Das Besondere bzw. Schöne an der Restaurierung ist für mich immer die Arbeit an einzigartigen Originalen und somit auch die individuelle Erarbeitung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes für jedes einzelne Objekt. In diesem Fall durfte ich an den beiden offenbar einzigen erhaltenen Stücken der ehemaligen Kanzel der Löbstedter Kirche arbeiten. Daher war es besonders schön, Teil daran zu haben, diese beiden letzten Stücke auch für zukünftige Generationen zu bewahren. Die Konservierung und Restaurierung der beiden polychromen, hölzernen Schnitzfiguren bereitete mir außerdem besondere Freude, da ich in meiner Tätigkeit an der Kustodie der Universität Jena vorwiegend an Leinwandgemälden arbeite und ich somit die Möglichkeit habe, in meiner freiberuflichen Nebentätigkeit gemäß meiner fachlichen Spezialisierung vermehrt auch an polychromen Holzobjekten arbeiten zu können.“
Der Ankauf und die Restaurierung der Figuren konnte mit Fördermitteln des Vereins für Jenaer Stadt- und Universitätsgeschichte e. V. und der Fielmann AG realisiert werden.
Autorin: Cora Kleesiek