Schwarz-rot-goldene Revolutionen in Deutschland – Scheitern oder Fortschritt?

Als das Stadtmuseum Jena die Ausstellung „Der Weg in die Revolution“ zur sozialen Bewegungen vor der Novemberrevolution 1918 vorbereitete, beteiligten sich auch Schüler der 10. Klasse der Kommunalen Gemeinschaftsschule „Kulturanum“ daran. Sie gestalteten, ausgehend von der Märzrevolution 1848, das Werbeschaufenster des Museums im Durchgang zwischen alter und neuer „Göhre“. Auch die TLZ berichtete (Ausgabe 14.04.2018, Lokalteil Jena). Zuvor war in sechs thematischen Gruppen gearbeitet worden:

  1. VORMÄRZ – was passierte vor der Märzrevolution 1848?
  2. DIE MÄRZFORDERUNGEN – welche Ziele hatten die Revolutionäre?
  3. PARTEIENBILDUNG UND NIEDERLAGE DES PAULSKIRCHENPARLAMENTES – welche Folgen hatte die Märzrevolution?
  4. Streitfrage Schwarz-Rot-Gold 1848 und 1871 – Verfassungen und nationale Symbole im Vergleich
  5. Sozialismus und Novemberrevolution – Die Streitfrage Schwarz-Rot-Gold und das Erbe der Märzrevolution der Weimarer Republik
  6. Friedliche Revolution: Streitfrage Deutsche Einheit 1989/90.

Wie verschieden die Gefühle der Jugendlichen zur Geschichte der deutschen Demokratie sind, mögen hier manche ihrer – im Ausstellungsfenster dokumentierten – Äußerungen belegen:

Ich hätte den Mauerfall gerne zweimal erlebt: einmal in der DDR und einmal in der BRD.

Felicia, 15 Jahre, Berufswunsch Autodesignerin.

 

Ich fand die Jugend in der DDR-Zeit ganz gut: Man saß nicht den ganzen Tag am Handy, sondern war draußen und hat was erlebt.

Vivien, 16 Jahre, Berufswunsch Lehrerin.

 

Während der Märzrevolution 1848 hat sich alles geändert. Ich hätte viel erreichen können. Ich hätte meine Meinung sagen können und wäre nicht allein gewesen.

Agnes, 16 Jahre, Schülerin.

 

Gerne hätte ich die Märzrevolution 1848 erlebt: das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein.

Amalija, 17 Jahre.

 

Ich hätte es besser gefunden, wenn man bei der Vereinigung 1990 die DDR-Hymne behalten hätte. Der Inhalt des Deutschlandliedes gefällt mir nicht so.

Christoph, 16 Jahre.

 

Wenn ich mich mit Revolution und Geschichte beschäftigt, bin ich froh, heute zu leben, ohne die Grausamkeiten in diesen Auseinandersetzungen und im Krieg.

Laura, 16 Jahre, Berufswunsch Notfallsanitäterin.

 

Revolutionen finde ich meistens interessant, aber es wäre besser gewesen, wenn es keine Toten gegeben hätte.

Anton, 16 Jahre, Hobby-Mopedfahrer.

 

Hätte ich damals gelebt, wären die Novemberrevolution 1918 oder die Friedliche Revolution 1989 für mich ziemlich erstrebenswert gewesen.

Emma, 15 Jahre, Berufswunsch Biochemikerin.

 

Autor (Text und Bild): Dr. Matias Mieth

Link zur Schule: www.kulturschule.jena.de